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Katalog



 

1. Neujahrsfeier nach dem westlichen Kalender im Shirandô
(Shirandô shingankai-zu)
 (Ichikawa Gakuzan; Inschriften mehrerer Autoren; klassifiziert als wichtiges Kulturgut; Hängerolle) (S. Abb. Rückumschlag)

Darstellung einer Zusammenkunft bedeutender Rangaku-Wissenschaftler aus Edo in der Privatakademie Shirandô des Arztes Ôtsuki Gentaku (1757–1827). Anlaß ist die erste in Japan zelebrierte Neujahrsfeier nach dem westlichen Kalender am Neujahrstag des Jahres 1795 (11. Tag im 11. Schaltmonat des Jahres Kansei 6). Das Bild ist auch unter dem Titel “Das holländische Neujahr” (Oranda shôgatsu) bekannt. Das Zentrum des Kopfteils ziert ein Gedicht aus der Feder Gentakus mit dem Titel “Was uns betrifft, wenn wir krank sind” (Byôchû sokuji). Darunter ist ein Portrait des griechischen Arztes Hippokrates (460–375 v.u.Z.) erkennbar, der in Kreisen westlich orientierter Mediziner der Edo-Zeit (1600–1868) große Verehrung genoß (Nr. 3).  (Bunko 8 A224)

2. Drei Auswahllisten [bekannter] Rangaku-Gelehrter
 (Rangakusha mitate banzuke sanshu)
 (1793–1798; Abschrift; zwei Papierbögen)

Die drei vorliegenden Auswahllisten wichtiger Rangaku-Gelehrter der Kansei-Periode (1789–1800) wurden wahrscheinlich 1795 während der ersten japanischen Neujahrsfeier nach dem westlichen Kalender in Ôtsuki Gentakus (1757–1827) Privatakademie Shirandô (Nr. 1) zusammengestellt. Die insgesamt über einhundert aufgeführten Namen verteilen sich auf mehrere nachgeordnete Listen. Zwei der Auswahllisten sind einem Theaterzettel nachempfunden. Sie enthalten als Unterabteilungen eine Wappenliste mit dem Titel “Nicht in der Hauptstadt” (Miyako ni nai), eine Anspielung auf die berühmte Kabuki-Truppe der Nakamura, die zwischen 1793 und 1797 ein Dasein ohne feste Spielstätte in Edo fristen mußte. Die Titel der anderen Unterabteilungen sind Wortspiele mit den Titeln einiger Kabuki-Aufführungen jener Tage. Die dritte Auswahlliste schließlich hat die Form einer Sumô-Ringer-Liste. Die Listen sind als Bestandteil einer Schrift mit dem Titel “Spuren aus dem Meer der Künste” (Geikai yoha) aus dem Besitz des Matsudaira Naritami (Kakudô) (1814–1891), dem vorletzten Fürsten der Burgstadt Tsuyama in der Provinz Mimasaka (in der heutigen Präfektur Okayama), überliefert.   (i 5–1646)

3. Bildnis des Hippokrates
  (Hipokuratesu zô)
 (Udagawa Yôan; farbige Darstellung auf Seide; gerahmt)

Der griechische Arzt und Gelehrte Hippokrates (460–375 v.u.Z.) wurde von japanischen Rangaku-Gelehrten der Edo-Zeit (1600–1868) vergleichsweise häufig porträtiert. Er genoß in diesen Kreisen eine ähnlich hohe Verehrung wie auf konfuzianischer Seite unter Ärzten aus der chinesischen Lehrtradition (kanpô) die Person des medizinisch bewanderten Kaisers Shinnô. Auch auf der “Darstellung der Neujahrsfeier nach dem westlichen Kalender im Shirandô” (Nr. 1) ist links vom Zentrum ein an der Wand hängendes Bildnis des Hippokrates erkennbar. Das vorliegende Portrait ist eine Arbeit des Rangaku-Gelehrten Udagawa Yôan (1798–1846) (vgl. Nr. 21–23).  (Bunko 8 G7)

4. Portrait des Hiraga Gennai
  (Hiraga Gennai Shôzô)
 (Nakamaru Seijûrô; 1886; Öl auf Leinwand; gerahmt)

Hiraga Gennai (1728–1779) gilt als eine der vielseitigsten und schillerndsten Gestalten der Rangaku-Szene des 18. Jahrhunderts. Er studierte Kräuterkunde und experimentierte u.a. mit Asbest-Geweben und Elektrizität, war gleichzeitig aber auch ein erfolgreicher Literat, der Texte für das Puppentheater (jôruri) und populäre satirische Novellen, sogenannte Kokkeibon, schrieb. Sein gemeinhin bekanntestes Portrait ist ein von Kimura Mokurô (1774–1856), dem “Hofmarschall” (karô) des Fürstentums Takamatsu, gefertigtes Bildnis aus dessen “Anhang zur Abhandlung über die Dramatiker” (Gesakusha-kô hoi). Vermutlich wurde es als Referenzwerk für das vorliegende, 1886 postum gefertigte Portrait herangezogen. Dessen Schöpfer, der Maler Nakamaru Seijûrô (1841–1896), studierte europäische Malerei bei Kawakami Tôgai (1828–1881), einem der frühesten japanischen Vertreter dieser Kunstrichtung. Seijûrôs Portrait des Hiraga Gennai gilt als eine Auftragsarbeit für den Rangaku-Gelehrten Ôtsuki Nyoden (1845–1931). (Bunko 8 A256)

5. Portrait des Takebe Seian
  (Takebe Seian Shôzô)
 (Kitagô Genkyô; 1778; farbige Darstellung auf Seide; klassifiziert als wichtiges Kulturgut; Hängerolle)

Der aus dem Fürstentum Ichinoseki in der Provinz Rikuchû (der heutigen Präfektur Iwate) gebürtige Arzt Takebe Seian (1712–1782) war der erste Lehrer des Ôtsuki Gentaku (1757–1827) (Nr. 6). Er empfahl Gentaku 1778 für das Studium der westlichen Medizin bei Sugita Genpaku (1733–1817) (Nr. 7). Auf dieses Jahr datiert auch das Portrait Seians, das aus dem Nachlaß der Familie Ôtsuki stammt. (Bunko 8 A251)

6. Portrait des Ôtsuki Gentaku
  (Ôtsuki Gentaku Shôzô)
 (Oda Hyakkoku; farbige Darstellung auf Seide; klassifiziert als wichtiges Kulturgut; Hängerolle)

Portrait des Mediziners und Rangaku-Gelehrten Ôtsuki Gentaku (1757–1827), Leiter der 1788 von ihm in Edo gegründeten Lehranstalt für westliche Medizin Shirandô. Das über dem Portrait befindliche Gedicht aus der Feder Gentakus mit dem Titel “Empfindungen im Vorfrühling” (Sôshun kankai) stimmt im Wortlaut fast vollständig mit dem Gedicht “Was uns betrifft, wenn wir krank sind” (Byôchû sokuji) überein, das den Kopfteil der “Darstellung der Neujahrsfeier nach dem westlichen Kalender im Shirandô” (Nr. 1) ziert. Über den Porträtisten Oda Hyakkoku (1792–1862) ist lediglich bekannt, daß er in Kyôto lebte. (Bunko 8 A248)

7. Portrait des Sugita Genpaku
  (Sugita Genpaku Shôzô)
 (Porträtist: Ishikawa Tairô; datiert auf 1812; farbige Darstellung auf Seide; klassifiziert als wichtiges Kulturgut; Hängerolle) (S. Abb. Titelblatt)

Die vorliegende Arbeit des Regierungsbeamten und Malers Ishikawa Tairô (1765–1817) zeigt den Rangaku-Arzt Sugita Genpaku (1733–1817) in seinem achtzigsten Lebensjahr. Die Gestaltung des Bildes weist bereits Elemente der modernen westlichen Malerei auf, so etwa die Zentralperspektive. Genpakus Ruhm gründet auf seiner Tätigkeit als hauptverantwortlicher Übersetzer des medizinischen Lehrbuches “Neues Buch der Anatomie” (Kaitai shinsho; nach der holländischen Ausgabe “Ontleedkundige Tafelen” [1734] der von Johann Adam Kulmus [1689–1745] verfaßten “Anatomische Tabellen” [1722]) (vgl. Nr. 8), der 1774 begonnenen ersten Übersetzung eines Lehrbuches westlicher Medizin in das Japanische überhaupt, sowie auch als Autor der 1815 vollendeten Schrift “Die Anfänge holländischer Gelehrsamkeit” (Rangaku kotohajime) (vgl. Nr. 40). Er wurde als Sohn eines Hofarztes der Sakai (Lehnsherren des Fürstentums Obama in der Provinz Wakasa, der heutigen Präfektur Fukui) geboren und gilt als einer der wichtigsten Pioniere und Förderer westlicher Wissenschaft in Japan. (Bunko 8 A252)
 8. Revidierte Ausgabe des “Neuen Buches der Anatomie”
 (Jûtei kaitai shinsho)
 (Ôtsuki Gentaku; vier Bände plus ein Bildband)

Die revidierte Übersetzung des 1775 von Sugita Genpaku (1733–1817) (Nr. 7) publizierten ersten japanischsprachigen Lehrbuches westlicher Medizin “Neues Buch der Anatomie” (Kaitai shinsho) wurde von dessen Schüler Ôtsuki Gentaku (Nr. 6) (1757–1827) besorgt. Gentaku überarbeitete die Erstfassung dreimal, bevor er die Übersetzung 1798 vollendete. Die Entwürfe für die Kupferstiche des Bildbandes stammen aus der Feder des Minagaki Yasukazu, einem Schüler des Rangaku-Arztes Katsuragawa Kuniakira (Hoshû) (1751–1809) (vgl. Nr. 17).
 (Ya 3-1061, Bunko 8 A36)

9. Abriß westlicher Lehren zur Inneren Medizin
 (Seisetsu naika senyô)
 (Übersetzer: Udagawa Genzui; Originalmanuskript; ein Band)

Die von Udagawa Genzui (1755–1797) (vgl. Nr. 10, 17 und 26) besorgte Übersetzung eines auf 1744 datierten Lehrbuchs der Inneren Medizin des holländischen Gelehrten Johannes de Gorter gilt als die erste japanischsprachige Darstellung westlicher Lehren zu diesem Fachbereich. Das Buch wurde von 1793 bis 1810 aufgelegt und übte auf die Arbeit japanischer Internisten jener Tage einen geradezu bahnbrechenden Einfluß aus. Der vorliegende Band ist ein Originalmanuskript von Udagawa Genzui.
 (Bunko 8 B17)

10. Rosensteins gesammelte Schriften zur Kinderheilkunde
  (Rasenchi ji-zensho)
 (Übersetzer: Udagawa Genshin; Originalmanuskript; sieben Bände)

Das erste westliche Lehrbuch zur Kinderheilkunde in japanischer Übersetzung überhaupt. Der vorliegende Band ist das Originalmanuskript des Rangaku-Arztes Udagawa Genshin (1769–1834), der die Übersetzung nach der holländischen Ausgabe eines von dem schwedischen Arzt und Pionier der Kinderheilkunde Nils Rosen von Rosenstein (1706–1773) verfaßten Textes erarbeitete. Nach Udagawa Genzuis (1755–1797) Ableben wurde Genshin auf eigenen Wunsch postum zu dessen Adoptivsohn erklärt und fertigte in der Folgezeit gemeinsam mit seinem Pflegesohn Yôan (1798–1846) eine Vielzahl weiterer Übersetzungen aus dem Holländischen an. (Bunko 8 B25)

11. Spärliche Aufzeichnungen
 (Sekiji-chô)
 (Blattsammlung von Morishima Chûryô; Einklebung datiert auf 1804; zwei Bände)

Morishima Chûryô (1756–1809), der jüngere Bruder des Rangaku-Arztes Katsuragawa Kuniakira (Hoshû) (1751–1809), erwarb sich nicht nur als Rangaku-Arzt einen Namen. Unter solchen Künstlernamen wie Shinra Banshô oder Nisei Fûrai Sanjin war er auch als Schriftsteller überaus populär. Die Blattsammlung enthält Miszellen wie holländische Texte unterschiedlichster Art, Werbeblätter oder Warenzeichen seltener, über Nagasaki importierter Güter aus Europa.
 (Bunko 8 J53)
 
12. Cherubsdarstellung des Ishikawa Tairô
 (Ishikawa Tairô Tendô-zu)
 (Ishikawa Tairô; Original; ein Blatt)

Kleinere, wenig bekannte Arbeit des Malers Ishikawa Tairô (1765–1817), Porträtist des Sugita Genpaku (1733–1817) (Nr. 7). Der im Amt eines “Kommandeurs der Palastgarde” (ôban kumigashira) tätige Regierungsbeamte studierte zunächst in der für ihre prächtigen Wandschirme berühmten Kanô-Schule (Kyôto), bevor er sich der westlichen Malerei zuwandte. Die in der Darstellung enthaltenen Wörter “Tafel Berg” sollen die holländische Variante des Namens Tairô sein.
 (Bunko 8 B141)

13. Verzeichnis der Schüler des Ôtsuki Bansui (Gentaku)
 (Saisho: Ôtsuki Bansui Monjin Seimei-bo)
 (1789–1826; Original; klassifiziert als wichtiges Kulturgut; Querrolle)

Namensverzeichnis der insgesamt 94 Schüler, die während der 38 Jahre von 1789 bis 1826 in Ôtsuki Gentakus (1757–1827) Privatakademie Shirandô studierten. Zu Gentakus Schülern zählten auch die als “Vier Himmelskönige” (shitennô) bekannten Rangaku-Gelehrten Hashimoto Sôkichi (1763–1836), Inamura Sanpaku (1758–1811), Udagawa Genshin (1769–1834) und Yamamura Saisuke (1770–1807). Saisho, so der eigentliche Titel des Verzeichnisses, bedeutet “schriftlicher Eid”. (Bunko 8 A228)

14. Portrait des Hayashi Shihei
 (Hayashi Shihei Shôzô)
 (Text: Ôtsuki Bankei; farbige Darstellung auf Papier; Hängerolle)

Portrait des Militär- und Verwaltungsexperten Hayashi Shihei (1738–1793), der gemeinsam mit den Royalisten Takayama Hikokurô (1747–1793) und Gamô Kunpei (1768–1813) als einer der “Drei Exzentriker der Kansei-Periode” (kansei sankijin) bezeichnet wird. Shihei bereiste Japan von Nagasaki bis Ezo (Hokkaidô). Er überzeugte sich dabei von der Notwendigkeit des Aufbaus einer starken Küstenverteidigung und veröffentlichte 1791 den kritischen Bericht “Abhandlungen zur Verteidigung eines maritimen Reiches” (Kaikoku heidan). Auf Befehl des Regenten Matsudaira Sadanobu (1759–1829) wurde er daraufhin unter Hausarrest gestellt.  (Bunko 8 A254)

15. Illustrierte Erläuterung zu einem holländischen Schiff
 (Oranda-sen zusetsu)
 (Autor: Hayashi Shihei; 1782; Nagasaki; Gravur in Katalpaholz: Tomijima Denkichi; Hängerolle)

Während seines dritten Aufenthalts in Nagasaki fertigte Hayashi Shihei (1738–1793) die Skizze eines holländischen Schiffes an, das er dort mit eigenen Augen hatte sehen können. Er fügte einige Erläuterungen hinzu und veröffentlichte die Illustration mit der Absicht, der Aufklärung der Allgemeinheit zu dienen. Als er 1790 Gelder für den Druck des letzten Bandes seiner Schrift “Abhandlungen zur Verteidigung eines maritimen Reiches” (Kaikoku heidan) aufbringen mußte, ließ er eine neue Gravur des holländischen Schiffes fertigen und veräußerte die Abzüge für drei Silber-Münzen.  (Bunko 8 A242)

16. Weltkarte
 (Bankoku yochi zenzu)
 (Illustration: Matsubara Uchû; 1838; Kommentar: Ôtsuki Bankei; Kupferstich; ein Bogen)

Kupferstich, der auf der Grundlage einer 1804 von dem russischen Gesandten Nikolai Petrovich Rezanov (1764–1807) nach Japan gebrachten Weltkarte gefertigt wurde. Einige der Ortsnamen wurden dabei in der russischen Variante übernommen. Der Kartograph Matsubara Uchû, ein konfuzianischer Gelehrter aus dem Fürstentum Bitchû-Matsuyama (in der heutigen Präfektur Okayama), war auch in den westlichen Wissenschaften bewandert. Als Kupferstecher scheint er einen gewissen Ruf genossen zu haben. Auf der Auswahlliste bekannter Rangaku-Gelehrter, die im Stil einer Sumô-Ringer-Liste angelegt ist (Nr. 2), steht er gemeinsam mit Shiba Kôkan (1747–1818) im Sumô-Rang eines Maegashira Nr. 3 und belegt damit nach Einschätzung seiner Fachkollegen eine Position im oberen Mittelfeld der Zunft. (Bunko 8 C13)

17. Zibet-Reh-Darstellung des Katsuragawa Hoshû (Kuniakira)
 (Katsuragawa Kuniakira Jajû-zu)
 (Inschrift: Udagawa Genzui; 1783; Papier)

Von Katsuragawa Hoshû (Kuniakira) (1751–1809) gefertigte Kopie der Abbildung eines Zibet-Rehs aus der holländischen Ausgabe eines Arzneimittellexikons des französischen Pharmakologen Nicolas Remery (1645–1715). Die Inschrift stammt aus der Feder des Rangaku-Gelehrten Udagawa Genzui (1755–1797). (Bunko 8 C910)

18. Aquarell des Shiba Kôkan
 (Shiba Kôkan Fugaku-zu)
 (1789; farbige Darstellung auf Seide; gerahmt)

Aquarell des Malers und Philosophen Shiba Kôkan (1747–1818), das er vermutlich nach einer 1789 auf der Rückreise von Nagasaki nach Edo entworfenen Skizze des Berges Fuji gemalt hat. Die perspektivische Darstellung läßt westlichen Einfluß erkennen. (Bunko 8 B147)

19. Erläuterung der kopernikanischen Astronomie
 (Koperunikusu tenmon-kai)
 (Shiba Kôkan; eigenhändiges Manuskript; ein Band)

Die heliozentrische Theorie des Kopernikus ist vermutlich erstmals 1774 auf dem Wege der Übersetzung einer holländischen Schrift durch den in Nagasaki wirkenden Dolmetscher Motoki Yoshinaga (1735–1794) in Japan zur Kenntnis genommen worden. Auch Shiba Kôkan (1747–1818) studierte die kopernikanische Lehre des Planetensystems in Nagasaki. Der vorliegende Band ist ein Manuskript aus seiner eigenen Feder, das als Vorlage für ein 1808 von ihm herausgegebenes Buch dienen sollte.  (ni 5–2337)

20. Einführung in die Chemie
 (Seimi kaisô)
 (Übersetzung und Herausgabe: Udagawa Yôan; Originalmanuskript; 1837)

Udagawa Yôans (1798–1846) unvollendete Übersetzung der holländischen Ausgabe eines Lehrbuches aus der Feder des Engländers William Henry (1774–1836) mit dem Titel “Chemie voor beginnende liefhebbers” (1803). Seimi ist eine lautschriftliche Übersetzung des holländischen “chemie”. Das Werk war für die Einführung der modernen Chemie nach Japan von großer Bedeutung. (Bunko 8 B27–32)

21. Anmerkungen zur westlichen Musiklehre
 (Tai sei gakuritsu-kô)
 (Übersetzung und Herausgabe: Udagawa Yôan; Originalhandschrift; ein Band)

Schriftstück, in dem eine Reihe von Informationen zur westlichen Musik aus holländischen und chinesischen Quellen mit eigenen Überlegungen des Autors verbunden sind. Das Buch vermittelt einen hervorragenden Eindruck von dem vielseitigen und umfangreichen Wissen des Rangaku-Gelehrten und Naturwissenschaftlers Udagawa Yôan (1798–1846), Pflegesohn des Rangaku-Arztes Udagawa Genshin (1769–1834). (Bunko 8 B41)
 
 

22. Photographie
(Potokarahii)
(Kompilator: Udagawa Kôsai; Originalhandschrift; ein Band)

Beschreibung zeitgenössischer Entwicklungs- und Fixierverfahren in der Photographie. Der Kompilator Udagawa Kôsai (1823–1887) war der dritte Sohn des Rangaku-Gelehrten und Arztes Iinuma Yokusai (1782–1865) sowie Adoptivsohn des Udagawa Yôan (1798–1846). (Bunko 8 C586)

23. Grundlagen der Botanik
 (Shokugaku keigen)
 (Kompilator: Udagawa Yôan; Vorwort datiert auf 1833; drei Bände)

Udagawa Yôan (1798–1846) hatte bereits im Jahre 1822 eine Einführung in die westliche Botanik mit dem Titel “Lehrbuch der Botanik” (Botanika-kyô) veröffentlicht. Diese auf der Grundlage der Werke des schwedischen Botanikers Carl von Linné (1707–1778) sowie anderer Quellen erstellte Schrift gilt als Japans erstes wirkliches Lehrbuch der westlichen Botanik. (Bunko 8 B36)

24. Holländische Ausgabe und Übersetzung des botanischen Lehrbuches “Cruydtboeck” des Rembertus Dodonaeus
 (Dodoneusu Sômoku-fu)
 (Übersetzer: Ishii Shôsuke et al.)

Das “Cruydtboeck” des holländischen Botanikers Rembertus Dodonaeus (1517–1585) gilt als eines der meistgenutzten Referenzwerke unter allen nach Japan gelangten naturgeschichtlichen Lehrbüchern westlicher Provenienz. Auf Befehl des Matsudaira Sadanobu (1759–1829), von 1788 bis 1793 Regent des Tokugawa-Shogunats, wurde von einer Gelehrtengruppe um den Dolmetscher Ishii Shôsuke (1742–?), der auch an der Übersetzung der Edo-Ausgabe des Holländisch-Japanischen Wörterbuches nach François Halma beteiligt war, eine Übersetzung der gesamten Schrift erarbeitet, die dann aber später einem Großbrand in Edo zum Opfer fiel. Bei den vorliegenden Bänden handelt es sich um einen Teil des Originalmanuskripts der Übersetzung sowie um eine holländische Ausgabe des “Cruydtboeck” aus dem Jahre 1618.  (Bunko 8 F4,5,6)

25. Handschriftlicher Abriß zur Übersetzung des Holländischen
  (Oranda yakubun-ryaku sôkô)
 (Autor: Maeno Ryôtaku; datiert auf 1771; Postskript: Honda Takasuke; Abschrift; ein Band)

Abschrift einer von Maeno Ryôtaku (1723–1803) verfaßten Einführung in die holländische Sprache, auf deren Grundlage Ryôtaku und sein Kollege Sugita Genpaku (1733–1817) 1774–1776 ihre Übersetzung des anatomischen Lehrbuches “Ontleedkundige Tafelen” (holländische Übersetzung [1734] der 1722 von Johann Adam Kulmus [1689–1745] verfaßten “Anatomische Tabellen”) erarbeiteten. Abschriften dieses Werkes sind äußerst rar. Die Nachschrift stammt aus der Feder von Honda Takasuke, einem Samurai aus dem Fürstentum Owari (in der heutigen Präfektur Aichi).
 (Bunko 8 F23)

26. Holländisch-Japanisches Wörterbuch nach François Halma. Edo-Ausgabe
 (Haruma wage. Edo haruma)
 (Hauptverantwortlicher Herausgeber: Inamura Sanpaku; 1796; 27 Bände)

Dieses erste in Japan vorgelegte Holländisch-Japanische Wörterbuch überhaupt ist eine Übersetzung des 1708 von dem Holländer François Halma (1653–1722) vorgelegten “Woordenboek der Nederduitsche en Fransche Taalen”. Es umfaßt etwa 60.000 Lemmata.
Inamura Sanpaku (1758–1811), der auch unter dem Namen Unakami Zuiô bekannte hauptverantwortliche Herausgeber des Haruma wage, wurde in Tottori geboren. Als Schüler des Ôtsuki Gentaku (1757–1827) konnte er für sein Wörterbuchprojekt die Unterstützung einer Gruppe bedeutender Rangaku-Gelehrter um Ishii Shôsuke (1742–?) und Udagawa Genzui (1755–1797) gewinnen. Den mit hölzernen Typen gesetzten holländischen Lemmata stehen in der rechten Spalte jeder Seite die jeweiligen japanischen Übersetzungen gegenüber. Die vorliegende Ausgabe wird im Gegensatz zu der in Nagasaki von Hendrik Doeff (1777–1835) erarbeiteten Übersetzung des Halmaschen Wörterbuches auch als Edo-haruma bzw. Edo-Ausgabe bezeichnet. (Bunko 8 C513)

27. Holländisch-Japanisches Wörterbuch nach
François Halma. Nagasaki-Ausgabe
 (Nagasaki haruma)
 (Herausgeber: Hendrik Doeff; Abschrift: Tsuboi Shindô; acht Bände)

1816 wurde von Hendrik Doeff (1777–1835), dem holländischen Faktoreidirektor auf Dejima (Nagasaki), mit Unterstützung seiner japanischen Dolmetscher um Yoshio Gonnosuke (1785–1831) eine weitere japanische Übersetzung des “Woordenboek der Nederduitsche en Fransche Taalen” von François Halma (1653–1722) vorgelegt und dem Tokugawa-Shogunat feierlich als Geschenk überreicht. Die Veröffentlichung erfolgte 1833. Bei den vorliegenden Bänden handelt es sich um eine Abschrift aus dem Familienbesitz des Rangaku-Gelehrten Tsuboi Shindô (1795–1848). (ho 10–1749)

28. Englisch-Japanisches Wörterbuch
 (Eiwa taiyaku shûchin jisho)
 (Herausgeber: Hori Tatsunosuke; Veröffentlichung 1862; ein Band)

Erstes mit Drucktypen gesetztes Englisch-Japanisches Wörterbuch, das in Japan publiziert wurde. Nach der sogenannten “Landesöffnung” wurde Japan in den späten 1850er Jahren von einer enormen Flut englischsprachiger Informationen überschwemmt. Diese wurden nach Möglichkeit in einem vom Tokugawa-Shogunat eigens zu diesem Zweck gegründeten “Institut für die Untersuchung westlicher (später: barbarischer) Schriften” (Yôsho shirabesho bzw. Bansho shirabesho) gesammelt. Das in aller Eile erstellte Wörterbuch war ein frühes Resultat dieser Bemühungen. Die Erstauflage betrug 200 Exemplare. Weitere Auflagen und Überarbeitungen folgten.
 (Bunko 8 C586)

29. Portrait des Philipp Franz von Siebold
 (Edoardo Chiosonne; 1875; Lithographie)

Das vorliegende, postume Portrait des Philipp Franz von Siebold (1796–1866) zeigt den deutschen Arzt und Japanforscher in seinen letzten Lebensjahren. Es wurde im Auftrag von Siebolds ältestem Sohn Alexander (1846–1911) von dessen Freund, dem italienischen Maler und Kupferstecher Edoardo Chiosonne (1832–1898), nach einem Ölgemälde der Siebold-Tochter Mathilde von Brandenstein gefertigt. Die Lithographie diente als Geschenk für Sponsoren des Siebold-Denkmals in Würzburg. Chiosonne stand von 1875 bis 1891 in Diensten der japanischen Regierung. Aus seiner Feder stammen u.a. die Entwürfe für die ersten japanischen Banknoten. (Bonn; ohne Inv.-Nr.)

30. Promotionsurkunde, ausgestellt von Philipp Franz von Siebold
 (Shiiboruto Geka Shômeisho)
 (Original; ein Bogen)

Urkundliche Bescheinigung über die Erlangung des Titels eines Doktors der Chirurgie. Ausgestellt von dem deutschen Arzt im Dienst der holländischen Regierung Philipp Franz von Siebold (1796–1866) für einen seiner Schüler, den aus der Provinz Suô (in der heutigen Präfektur Yamaguchi) stammenden Arzt Oka Taian (1796–1858). Taian hatte Siebold 1826 in Nagasaki aufgesucht und sich von ihm in den Künsten der Augenheilkunde, Chirurgie sowie Inneren Medizin unterweisen lassen.
 (Bunko 8 E21)

31. Brief des Takano Chôei in holländischer Sprache
 (Takano Chôei Ranbun Shokan)
 (Adressat: Oka Taian; 1827; Original; ein Blatt)

Takano Chôei (1804–1850) kam 1825 nach Nagasaki, um in Siebolds medizinischer Privatakademie Narutaki zu studieren. Der vorliegende Brief an seinen Kommilitonen Oka Taian (1796–1858) enthält Reminiszenzen an den Abschied der beiden Freunde. Nachlaß der Familie Oka. (Bunko 8 E22)

32. Notori-Atlas, Teil der Miura-Halbinsel
 (Notori-zuchô : Miura-hantô ichibu)
 (Aufzeichnung: Inô Tadataka; ein Band)

Aufzeichnungen des Mathematikers und Geometers Inô Tadataka (1745–1818), die er ab dem dritten Tag des dritten Monats 1801 anläßlich einer vom Tokugawa-Shogunat angeordneten Vermessung der Pazifikküste Nordost-Honshûs zwischen den Provinzen Izu (dem Ostteil der heutigen Präfektur Shizuoka) und Mutsu (der heutigen Präfektur Aomori) anfertigte.   (ru 11–843)

33. Ezo-Karte des Philipp Franz von Siebold

Handgezeichnete Karte des Westteils der Insel Hokkaidô. 1826 erwarb Philipp Franz von Siebold (1796–1866) als Arzt der holländischen Faktorei auf Dejima (Nagasaki) anläßlich der turnusmäßigen “Hofreise” nach Edo im Tausch gegen moderne Apparaturen und Bücher Kartenmaterial. U.a. erhielt er von Takahashi Kageyasu (1785–1829), einem Astronom in Diensten des Shogunats, eine präzise Ezo-Karte aus der Feder des Geometers Inô Tadataka (1745–1818) (vgl. Nr. 32). Diese Karte wurde 1828 bei einer amtlichen Durchsuchung der Gepäckstücke Siebolds entdeckt und – da Ausländern der Besitz und die Ausfuhr solcherlei Materials verboten war – beschlagnahmt. Takahashi starb 1829 in Gefängnishaft, Siebold wurde aufgrund seines Vergehens des Landes verwiesen. Die vorliegende Karte wurde von Siebold auf der Grundlage einer Skizze gezeichnet, die er in Nachtarbeit unmittelbar vor der Beschlagnahmung der Inô-Karte hatte zu Papier bringen können. (Bonn 15013/80)

34. “Dissertation” des Siebold-Schülers Totsuka Ryôsai: “Over de oorzak der kinderpokjes en mazelen”

Philipp Franz von Siebold (1796–1866) stellte vielen seiner japanischen Schüler in Nagasaki als Gegenleistung für die von ihnen in Holländisch verfaßten Forschungsberichte zu medizinischen und naturwissenschaftlichen Themen Promotionsurkunden aus (vgl. Nr. 30). Die in den “Dissertationen”, wie Siebold sie nannte, enthaltenen Informationen bildeten einen wesentlichen Grundstock für sein japanwissenschaftliches Hauptwerk “Nippon” (Nr. 36), das zwischen 1833 und 1852 in mehreren Lieferungen veröffentlicht wurde. Bei der vorliegenden “Dissertation” handelt es sich um eine medizinische Arbeit über Windpocken und Masern. (Bochum 1.307.002)
 35. “Dissertation” des Siebold-Schülers Kô Ryôsai: “Catalogus van eenige kruidkundige boekwerken door Ko Riosai”

Kô Ryôsai (1799–1846), mit eigentlichem Namen Awashi Shisei, war ein Adoptivsohn der traditionsreichen Ärzte-Familie Kô. Er hatte bereits Heilpflanzen- und Augenheilkunde studiert, als er 1823 Philipp Franz von Siebolds (1796–1866) Schüler wurde. 1826 begleitete er Siebold auf dessen “Hofreise” nach Edo. Er befand sich auch unter den 23 Schülern und Bekannten seines Lehrers, die im Februar 1829 im Zuge der Ermittlungen wegen Spionageverdachts in Untersuchungshaft genommen wurden. Als Siebold schließlich das Land verlassen mußte, vertraute er seine dreijährige Tochter O-Ine, die ihn nicht begleiten durfte, Ryôsai an. (Bochum 1.303.000)

36. Siebolds “Nippon”

Erste Gesamtausgabe von Philipp Franz von Siebolds (1796–1866) unvollendetem Hauptwerk “Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan und dessen Neben- und Schutzländern: Jezo mit den südlichen Kurilen, Krafto, Koorai und den Liukiu-Inseln, nach japanischen und europäischen Schriften und eigenen Beobachtungen bearbeitet”. Die hier zusammengefaßte Beschreibung aller wesentlichen Bereiche der Natur und Kultur Japans, die Siebolds Stellung als einer der Pioniere der modernen Japankunde begründete, erschien zwischen 1833 und 1852 zunächst in einzelnen Lieferungen. Teile des Werkes wurden während dieser Zeit auch in das Holländische, Französische und Russische übersetzt und veröffentlicht. Eine von seinen Söhnen Alexander und Heinrich besorgte zweite, veränderte und ergänzte Auflage erschien 1897 in zwei Bänden in Würzburg und Leipzig, die sogenannte “Zentenarausgabe” schließlich 1930/31 in zwei Text- und zwei Tafelbänden nebst einem Ergänzungs- und Indexband in Berlin, Wien und Zürich. (Bonn 3918/60)

37a/b. Küstenansicht [von Kanagawa]
(Kinkai kikan)
 Darstellung des Empfangs des Commodore Perry vor der Küste von Kanagawa
 (Illustrationen: Ôtsuki Bankei, Kuwagata Sekishi et al.; 1854; farbige Darstellung; zwei Querrollen)

Anläßlich des erneuten Erscheinens eines US-amerikanischen Geschwaders unter dem Kommando des Commodore Matthew Perry (1794–1858) am 12. Februar 1854 (erstmalig am 8. Juli 1853) erhielt der konfuzianische Gelehrte Ôtsuki Bankei (1801–1878) den fürstlichen Auftrag, Skizzen der in der Bucht von Uraga vor Anker liegenden amerikanischen Kriegsschiffe, der offiziellen japanischen Empfangsstätte in Yokohama sowie der amerikanischen Gesandten usw. anzufertigen. (Bunko 8 A230)

38. Abbildung des Daikokuya Kôdayû mit einer Gruppe nach Ezo Nemuro entsandter Russen
 (Kôdayû to Rojin Ezo Nemoro taikyo no zu)
 (Ryûkei; 1793; farbige Darstellung auf Papier; Querrolle)

Darstellung der Ankunft des Seemanns Daikokuya Kôdayû (1751–1828) und des russischen Gesandten Adam Erikovich Laxman (1766–1796) in Nemuro (Hokkaidô). Der aus dem Dorf Minami Wakamatsu in der Provinz Ise stammende Kôdayû hatte ein sehr bewegtes Leben. 1783 geriet er mit dem Handelsschiff Shinshômaru auf dem Weg von Shiroko (das heutige Suzuka in der Präfektur Mie) nach Edo in Seenot und wurde schließlich an die Küste von Kamtschatka verschlagen. Dort wurde er von russischen Anwohnern aufgegriffen. Er gelangte bis nach St. Petersburg an den Hof der Kaiserin Katharina II (1762–1796) und kam erst 1792 als japanischer Begleiter der Laxman-Expedition zurück nach Japan. Dort wurde er schließlich aufgrund seiner illegalen “Landesflucht” unter lebenslangen Hausarrest gestellt. Bei der vorliegenden Abbildung handelt es sich vermutlich um eine Kopie, die ein Vasall aus dem Fürstentum Matsumae (Hokkaidô) mit Namen Ryûkei von der entliehenen Originaldarstellung der Ankunftszene anfertigte.  (ri 5–9317)
 39. Illustrierter Anhang zum Rußlandbericht des Daikokuya Kôdayû
 ???????  (Hokusa bunryaku furoku-zu)
 (Kompilator: Katsuragawa Hoshû; 1794; farbige Darstellungen auf Papier; eine von insgesamt zwei Querrollen)

Der Mediziner und Rangaku-Gelehrte Katsuragawa Hoshû (Kuniakira) (1751–1809) schrieb die Erlebnisberichte des nach Rußland verschlagenen japanischen Seemanns Daikokuya Kôdayû (1751–1828) nieder. Das um weitere, aus holländischen Schriften entnommene Lageberichte aus aller Welt ergänzte und systematisch geordnete Werk mit dem Titel Hokusa bunryaku war seinerzeit die beste in Japan greifbare Informationsquelle über Rußland. Die vorliegende Querrolle ist ein Teil des illustrierten Anhangs zu diesem Nachschlagewerk.  (Bunko 8 J21)

40. Die Anfänge holländischer Gelehrsamkeit im Osten
 ????  (Rantô kotohajime)
 (Sugita Genpaku; Vorwort: Ôtsuki Gentaku; Illustrationen: Hayashi Dôkai; ein Band)

Die heute eher unter dem Titel “Die Anfänge holländischer Gelehrsamkeit” (Rangaku kotohajime) bekannte Schrift ist das Alterswerk des Sugita Genpaku (1733–1817). Etwa zehn handschriftliche Exemplare des Werkes sind erhalten. Der Illustrator des vorliegenden Bandes, der Mediziner Hayashi Dôkai (1813–1895), wurde in der Stadt Kokura in der Provinz Buzen (einem Teil der heutigen Präfektur Fukuoka) geboren. Er war u.a. als Hofarzt des Tokugawa-Shogunats sowie als Leiter einer medizinischen Lehranstalt in Ôsaka tätig. (Bunko 8 F18)

41. Protokoll der Vernehmung des Giovanni Battista Sidotti durch Arai Hakuseki
 ????????????  (Arai Hakuseki Shirôte jinmon oboe-gaki)
 (Manuskript des Arai Hakuseki; 1708; vier Blätter)

Eigenhändig niedergeschriebenes Protokoll des konfuzianischen Gelehrten und hohen Regierungsberaters Arai Hakuseki (1657–1725) über seine Vernehmung des Giovanni Battista Sidotti (1668–1714), der 1708 als vorläufig letzter katholischer Missionar über die Philippinen nach Kyûshû, Südjapan, gelangt war und damit sowohl gegen das Christen- als auch gegen das Einreiseverbot des Tokugawa-Shogunats verstoßen hatte. Sidotti wurde inhaftiert und 1714 schließlich hingerichtet. Einbindung zu einem Band gemeinsam mit einem weiteren von Hakuseki eigenhändig niedergeschriebenen Text. Imamura Gen‘uemon Hidenari (1671–1736), der bei der Vernehmung anwesende Oberdolmetscher, war ein persönlicher Schüler des deutschen Arztes und Japanforschers Engelbert Kämpfer (1651–1716) aus Lemgo in Westfalen (1690–92 in Japan). Auf der Grundlage des Protokolls schrieb Hakuseki 1715 seine berühmten “Aufzeichnungen über die westliche Welt” (Seiyo kibun). (ro 12–1116)
 
 

Katalogtexte:

Matsushita Shinya (Waseda)
Peter Kleinen (Bonn)
 
 
 
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First drafted September 22, 2000